Eine leere Stadtkasse und die Angst vorm Abstieg

Trebsen hat solide gewirtschaftet. Nun brechen Steuern weg, das Land streicht Zuschüsse. Bevor sie zwei Jahre knausern, haben die Stadträte daher einen flammenden Appell verfasst.

  • Hendrik Lasch, Trebsen
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Vom Land gibt’s nichts, und die Betriebe zahlen kaum noch Steuern: Die Finanznot in den Kommunen greift immer weiter um sich. Selbst solide wirtschaftende Bürgermeister können nur noch knausern – ein Beispiel aus der sächsischen Provinz.

Der Kindergarten wurde saniert, bevor der Stadthaushalt ins Wanken geriet. In den nächsten beiden Jahren kann nichts mehr investiert werden.
Der Kindergarten wurde saniert, bevor der Stadthaushalt ins Wanken geriet. In den nächsten beiden Jahren kann nichts mehr investiert werden.

Nächstes Jahr gäbe es Grund zum Feiern: 850 Jahre ist es her, dass Trebsen zum ersten Mal in einer Chronik erwähnt wird. Vom »edelfreien Ritter Henricus de Trebecin« war in einer Urkunde die Rede, die der Bischof von Naumburg verfasste. Ein schönes Jubiläum, aus dessen Anlass man sich gern etwas gegönnt hätte in der kleinen Stadt an der Mulde. Geplant war, den Markplatz zu sanieren: Wasser-, Strom- und Gasleitungen sollten erneuert, die Fläche zwischen dem Rathaus und dem Hotel »Zum Schlossblick« sollte frisch gepflastert werden – Kostenpunkt: gut eine halbe Million Euro. Doch die Runderneuerung des Platzes fällt aus. »Wir haben es streichen müssen«, sagt Heidemarie Kolbe, die parteilose Bürgermeisterin: »Das Geld ist nicht mehr da.«

Größtes Rittergut in ganz Sachsen

Kein Geld in der Kasse – das hat es lange nicht gegeben in Trebsen, einer Stadt, die in ihrer Chronik erwähnt, dass hier einst eines der größten Rittergüter in...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -