Gauck setzt auf Stimmen von Rechts
Berlin (AFP/ND). Der Präsidentschaftskandidat von SPD und Grünen, Joachim Gauck, setzt für seine Wahl eher auf Unterstützung aus den Reihen der Koalition als aus der Linkspartei. »Ich denke, dass die Stimmen, die ich für einen Erfolg brauche, von FDP und Union kommen werden«, sagte Gauck der »Bild am Sonntag«. Gauck begründete seine Einschätzung damit, dass er den politischen Wertvorstellungen von Union und FDP »sehr viel näher« stehe als denen der LINKEN. Im Deutschlandfunk bezeichnete er seine Kandidatur als »ein Angebot an die politische Mitte in Deutschland«.
In der »Frankfurter Rundschau« kündigte Gauck allerdings an, er wolle sowohl um Stimmen im konservativen Lager als auch bei der LINKEN werben. Beide hätten Grund ihn zu wählen. Die Konservativen, weil auch er »zu Teilen ein konservativer Mensch« sei, Freiheit liebe und Selbstverantwortung. Es gebe aber auch »Überschneidungen meiner Botschaft mit Teilen der Linkspartei«, die sich zum Beispiel darum sorgten, »dass sozial schwache Menschen keine Chance auf Bildung und Mitwirkung bekommen«.
Der Präsidentschaftskandidat von Union und FDP, Christian Wulff, kann in der Bundesversammlung auf eine rechnerische Mehrheit von knapp 20 Stimmen bauen. Einige Wahlleute besonders der FDP haben allerdings angekündigt, sie wollten für Gauck stimmen. Da die LINKE Gaucks Kandidatur skeptisch gegenübersteht, gilt eine Mehrheit für Wulff spätestens im dritten Wahlgang, wenn eine relative Mehrheit ausreicht, als wahrscheinlich. Der Linkspartei-Politiker André Brie rief jedoch im »Spiegel« zur Wahl von Gauck auf.
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