Die Stadt als Lernraum
Bernburg, einst »Krone Anhalts«, schrumpft wie viele Orte im Osten. Jetzt wird versucht, das Zentrum neu zu beleben
Bernburg (Saale) in Sachsen-Anhalt hat seit der Wende rund ein Viertel seiner Bevölkerung verloren. Prognosen deuten schon jetzt darauf hin, dass die einstige »Krone Anhalts« auch weiter schrumpft. Die Stadt sucht Antworten – und versucht, sich langfristig zum Bildungsstandort zu mausern.
Bernburg, eine Kleinstadt rund 45 Kilometer südlich von Magdeburg. In der Fußgängerzone glänzt dunkles Kopfsteinpflaster, pittoreske Gebäude, teils mit Erkern daran, die wie kleine Türmchen aussehen, säumen einen Platz, an dem es einige Cafés und Restaurants gibt. Es ist hübsch hier, auch wenn manche Hauswand noch grauschleiernen DDR-Charme trägt.
Doch die Stadt hat – wie viele andere Städte in Sachsen-Anhalt – ein Bevölkerungsproblem. Von 41 000 Einwohnern im Wendejahr sind heute noch etwa 30 000 übrig. Schätzungen gehen davon aus, dass die Einwohnerzahl bis 2025 auf 23 000 sinkt. Der stetige Schrumpfungsprozess – ausgelöst durch den Wegfall vieler Jobs mit dem Zusammenbruch der DDR-Industrie und verstärkt durch den demografischen Wandel – macht ein städtebauliches Umdenken notwendig. Geschähe nicht, wäre hier irgendwann alles dem Verfall preisgegeben.
Der »Campus Technicus«Das Land Sachsen-Anhalt initiierte z...
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