Walschutz durch Jagdquoten?

Umstrittenes Kompromisspapier auf IWC-Tagung in Marokko sieht Ende des Fangmoratoriums vor

Mit neuen Regeln für den Walfang beschäftigen sich seit Montag Vertreter aus 88 Ländern bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) im marokkanischen Agadir. Auf dem Tisch liegt ein Kompromissvorschlag der IWC, der eine kontrollierte Wiedereinführung des kommerziellen Walfangs vorsieht. Tierschützer warnen vor einem »Rückschritt für den Walschutz«.

Agadir (AFP/dpa/ND). Seit 1986 gilt ein Moratorium für den kommerziellen Walfang. Allerdings halten sich keineswegs alle daran. In der Jagdsaison 2008/2009 wurden mehr als 1500 Meeressäuger getötet. Japan nutzt dazu einen Passus im Moratorium, der den Fang zu wissenschaftlichen Zwecken zulässt, während Norwegen und Island Widerspruch gegen das Moratorium eingelegt haben, und sich deshalb nicht daran gebunden sehen. Walschützer und Meeresbiologen halten den wissenschaftlichen Zweck der japanischen Waljagd für vorgeschoben, denn das Fleisch der Tiere landet immer wieder in Feinschmecker-Restaurants des asiatischen Landes.

Dem aktuellen IWC-Treffen liegt ein »Kompromissvorschlag« vor, wonach Vorschlag Japan, Island und Norwegen weiter Wale jagen dürfen, die Zahl der getöteten Tiere jedoch in den nächsten zehn Jahren reduzieren müssen. Bis 2015 soll die Zahl der zur Tötung zugelassenen Wale immerhin noch bei 90 Prozent der 2008/2009 getötet...


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