Ölbohrungen gehen weiter

Trotz Katastrophe im Golf von Mexiko vergibt Grönland eine Lizenz

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist die Tiefseeförderung weltweit in die Kritik geraten. Grönland will indes weiter suchen lassen.

Die grönländische Autonomieregierung hat jetzt eine Lizenz für eine Tiefseebohrung an die schottische Ölfirma Cairn Energy vergeben. Die Bohrung wird zwischen Juli und September in der Baffinbucht etwa 300 Kilometer westlich der Diskoinsel stattfinden und soll laut Auflage der Behörde mehrere Wochen vor der Eissaison enden, um eventuelle Ölaustritte bekämpfen zu können. Die übrigen Auflagen folgen den norwegischen Regeln, die in der Nordsee sowie in der Barentssee gelten und die strengsten in der Branche sein sollen. Beispielsweise werden standardmäßig zwei Ventile gefordert, die das Öl stoppen sollen, falls es zu einem explosionsartigen Blow-out wie im Golf von Mexiko kommen sollte.

Trotzdem bezeichnen Experten und Umweltorganisationen die grönländische Erlaubnis als umweltpolitischen Irrsinn, der unabsehbare Konsequenzen für die arktische Natur haben kann. Dieses Meeresgebiet gilt als die »Allee der Eisberge«, die von den Gletschern N...


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