Farce von oben bis unten
Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung« vom Hexenkessel-Hoftheater
Manchmal wird es sogar Gauklern zu bunt. Von der Landesherrin zur Unterhaltung angemietet, wollen sie in schwarzer Kluft mit einer Tragödie Eindruck schinden. Dann mischen sich die Laien ein. Alles wird zur Farce. Doch, was will man machen. Die Kunst muss zum Geld gehen. Von irgendwas muss man ja leben.
Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung« braucht diese Rahmenhandlung für das Kräftemessen zwischen Mann und Frau und wie man sich die Liebe verdient. Eine alte Geschichte, die Theaterschriftsteller schon vor Shakespeares Zeit gern thematisierten und von der andere bis heute nicht lassen können. In die Behandlung des Grundwiderspruchs einbezogen wird ein Säufer, der im Tran an der herrschaftlichen Tür nach Bier verlangt.
Das Hexenkessel-Hoftheater nahm das frühe Shakespeare-Werk in diesem Sommer wieder in den Spielplan auf. Das 1994 gegründete Ensemble sieht es als eine Art Schicksalsstück der eigenen Geschichte. Mit dieser Inszenieru...
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