Geschichte ein Gesicht geben
600 Interviews aufgearbeitet: Stiftung präsentiert Lehrmaterial zum Thema Zwangsarbeit
Geschichte als Unterrichtsfach findet zum Großteil auf Buchseiten statt, gelegentlich können noch leblose Ausstellungsobjekte hinter Glas die trockenen Daten veranschaulichen. Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EZV) stellte am 15. Juni an der Sophie-Scholl-Oberschule in Berlin-Schöneberg ein besonderes Projekt vor. In Zusammenarbeit mit der Freien Universität (FU) Berlin und dem Deutschen Historischen Museum entstand aus rund 600 Zeitzeugeninterviews ein umfassendes Archiv zum Thema Zwangsarbeit zwischen 1939 und 1945.
»Lange haben die Opfer geschwiegen, lange Zeit wollte die Gesellschaft ihre Erinnerungen nicht zur Kenntnis nehmen«, sagte Günter Saathoff, Vorstand der EVZ. Zwangsarbeit habe lange Zeit als natürliche Begleiterscheinung von Krieg und Besatzung gegolten. Direkt nach dem Krieg und in den folgenden Jahren hätte man darüber reden müssen, sagte Jutta Bergt-Pelz. Sie ist eine der vielen hundert Zeitzeugen, die...
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