S-Bahn mit neuer Sicherungstechnik
(ND). Das 332 Kilometer lange Gleisnetz der S-Bahn soll eine neue Sicherungstechnik bekommen. Das 130 Millionen Euro teure System soll von Ende 2011 an schrittweise in zehn Jahren installiert werden, wie die Deutsche Bahn gestern mitteilte. Gegenüber der bisherigen Technik, die mittels mechanischer Fahrsperren eine ungewollte Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal verhindert, soll das neue System zusätzlich die Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeit überwachen.
Als erster Abschnitt soll Ende 2011 die Strecke der Linie S 1 zwischen Frohnau und Schönholz umgerüstet sein. Für das neue »Zugbeeinflussungssystem« werden die Gleise mit Sendevorrichtungen ausgestattet. Geräte im Fahrzeug werten die Daten aus und lösen vor Halte-Signalen wenn nötig die Bremsen aus.
Unterdessen wurde bekannt, dass sich die S-Bahn gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) erneut zu einer Verschärfung der Sicherheitskontrollen verpflichten musste. So müssen bei der zu DDR-Zeiten entwickelten Baureihe 485 motorangetriebene Achsen nun alle 15 000 Kilometer mit Ultraschall geprüft werden. Bei aufgearbeiteten Antriebsachsen wird bereits nach 10 000 Kilometern eine Prüfung fällig. Die Zahl der Kilometer, bevor die Achsen ausgebaut werden, ist teilweise auf ein Drittel verringert worden. Dafür dürfen Züge der Baureihe, die seit Februar stillgelegt waren, weil Nachweise über die Festigkeit der Räder fehlten, voraussichtlich noch im Sommer wieder eingesetzt werden.
Außerdem hat sich die S-Bahn verpflichtet, ab Dezember die für die Bremswirkung wichtigen Besandungsanlagen der Baureihen 480 und 481 täglich zu kontrollieren. Bisher erfolgte das nur alle 14 Tage.
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