Bildungsrauschen

Am Ende eines Schuljahres

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 3 Min.

Langsam nähert sich das Schuljahr seinem Ende und mit ihm ein weiteres Jahr Pilotphase »Gemeinschaftsschule« in Berlin. Zeit für einen Streifzug.

Auf www.tagesspiegel.de schreibt Ferda Ataman am 9. Juni: »Eine Schule garantiert den Abschluss – ›Sind Sie bereit, Frau Heyne, mit uns dieses Schulbündnis zu schließen und allen Schülern einen Abschluss zu garantieren?‹, ruft ein Vertreter der Bürgerplattform Wedding- Moabit ins Mikrofon. Schulleiterin Uta Heyne nickt freundlich, ›eindeutig ja‹ – sie und ihre pädagogische Gefolgschaft wollen. Im Jubel der über 500 Anwesenden im Hof der Haci Bayram Moschee besiegelt Heyne mit ihrer Unterschrift ein vielleicht historisches Vorhaben: Die ›1. Gemeinschaftsschule Mitte‹, bestehend aus James-Krüss-Grundschule und Moses-Mendelssohn-Oberschule, soll die erste Bildungsstätte mit Erfolgsgarantie werden. ›Gemeinsame Verantwortung für den Bildungserfolg – Wir packen es an!‹ steht auf dem vage gehaltenen Gelöbnisplakat, das neben Heyne am Dienstag auch die Staatssekretärin für Bildung Claudia Zinke (SPD) und Bezirksstadträtin Petra Schrader (Linke) unterschrieben haben. (...) Nach zahlreichen Gesprächen mit Eltern und Pädagogen haben sich die deutschen, türkischen, arabischen und afrikanischen Kiezaktivisten auf eine Kooperation mit der Gemeinschaftsschule geeinigt. Dort soll den Kindern der aktiven Bürger künftig ein Abschluss garantiert werden. Kein leichtes Unterfangen: Nur ein Bruchteil der Schüler in den Stadtteilen Wedding und Moabit hat Deutsch als Muttersprache und viele leben unter Armutsbedingungen. Damit trotzdem jedes Kind einen Abschluss schafft, sollen sich alle Seiten für das Bündnis einbringen: Das Netzwerk verspricht, für volle Elternabende zu sorgen und die Erwachsenen zur Mitarbeit zu motivieren. Die Schule will die Kinder gezielt fördern und ihnen so viel Zeit zum Lernen geben, wie jedes einzelne braucht.«

»Kann ein Fußboden träumen?« beginnt die Pressemeldung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 2. Juni auf www.bildungsklick.de/pm. »20 Berliner Lehrkräfte an Grund- und Gemeinschaftsschulen in der integrativen Begabtenförderung« bilden sich in »Philosophieren mit Kindern« fort: »Die Methode soll den Umgang mit dem Fragen - sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern – in allen Fächern anregen und damit Kreativität und eine größere Offenheit im Umgang mit den Interessen und dem Wissenwollen der Kinder befördern. So können alle Schüler – Hochbegabte wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler – vom ›Philosophieren‹ profitieren.« Und am 15. Juni wird auf www.sebastian-schluesselburg.de ein neuer Flyer der Linkspartei zur Gemeinschaftsschule gepostet: »Miteinander Lernen. Individuell Fördern. Die Gemeinschaftsschule ist Teil der Berliner Schulreform.«

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