Abschied von dieser Erde?

Christa Wolfs »Störfall«. Günther Ueckers Aschebilder. Die Malerfreunde der Wolfs

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Märkisch-Oderland, sanftgrün die hügeligen Wiesen, und sonnengelbe Getreidefelder links und rechts der schmalen, asphaltierten Autostraße sind mohnrot und kornblumenblau gesprenkelt. Neuhardenberg mit preußischem Fürsten-Schloss und Schinkel-Kirche liegt im Sommerlicht. In der Kirche vis-à-vis des prachtvollen Herrensitzes gibt es keine Verkündigungen von der Kanzel herab. Sie ist nicht mehr bekenntnisschwerer Andachtsraum. An diesem Tag vor Sommeranfang geht es hier um eine besondere Art von Ungläubigkeit, um Literatur, um Kunst. »Dass wir auf einer Bombe sitzen, daran haben wir uns gewöhnt.« – Was hat sie da gesagt, Christa Wolf, an welche Ungeheuerlichkeit hat sie uns erinnert? Dass wir selbst nach Tschernobyl, 26. 4. 1986, als wir doch aufgestört, als wir angesichts der Katastrophe und ihrer Folgen doch so voller Erregung und Nachdenklichkeit waren, immer noch weiter mit Atomkraftwerken leben und sogar für eine Verlängerung d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.