Giftige Akten im Arztschrank
Fragebögen zu Gesundheitszustand von Assistenten sorgen für Unruhe im EU-Parlament
Neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von EU-Abgeordneten fühlen sich von der Parlamentsverwaltung ausgehorcht und durch intime Gesundheitsfragen diskriminiert. Inzwischen setzen beide Seiten auf Deeskalation.
Frank Puskarev kann sich schlimme Dinge vorstellen. »Vielleicht bewerbe ich mich in zehn Jahren bei der EU-Kommission und werde aus mir unbekannten Gründen abgelehnt«, erzählt der Assistent eines Abgeordneten der LINKEN. »Möglicherweise ist dann meine Gesundheitsakte der Hintergrund, die hier im Parlament angelegt wurde, auf dubiosen Wegen zur Kommission gelangt ist und mir medizinische Auffälligkeiten bescheinigt.«
Puskarev sitzt in einem Minibüro im Straßburger »Parlamentstower« und verfolgt nebenbei die Übertragung der Abstimmungen aus dem Plenarsaal. Wie er haben in den vergangenen Wochen zahlreiche der neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von EU-Abgeordneten Post von der Parlamentsverwaltung bekommen. Aufgefordert werden sie darin, den umstrittenen Gesundheitsfragebogen endlich auszufüllen, sonst gehe der Vorgang »an die Rechtsabteilung«.
Die Fragebögen sorgen seit einiger Zeit für schlechte Stimmung unter den Neulin...
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