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- Kurz, Nick, Luft & Hickel
Wer lebt über seine Verhältnisse?
Zuerst waren es die Finanzmärkte, denen man angesichts der Krise mangelnde Seriosität bescheinigte, dann die Staatsfinanzen. Wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind, fallen den ohnmächtig gewordenen Mächtigen nur noch großmütterliche Weisheiten ein. Plötzlich ist die Rede von Schuldensünden allenthalben, als wäre das eine ganz neue Entdeckung. Wir hätten, so heißt es, über unsere Verhältnisse gelebt.
Aber was bedeutet das? Würde es sich bloß um ein Fehlverhalten von Defizitsündern handeln, die gegen den »richtigen« Kapitalismus verstoßen haben, dann müssten all diejenigen schlicht bankrott gehen, die ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Bei Lehman Brothers war das der Fall. Aber die Konsequenzen erwiesen sich als derart verheerend, dass seither die fälligen Bankrotte mit abenteuerlichen Finanzaktionen verschleppt werden. Zuerst im Bankensystem, dann bei Großkonzernen wie General Motors, schließlich bei Staaten wie Griechenland. Geg...
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