Der Lebensängstliche
Zum Tod des 38-jährigen Schauspielers Frank Giering
Dieser Mensch war randvoll mit einer nie erfolgreich verborgenen Traurigkeit. Einer Melancholie, von der man sich vorstellen kann, dass sie an der Grenze zur lähmenden Depression nicht immer haltmachte. Wer ihn einmal im Kino gesehen hatte, erkannte ihn immer wieder. Irgendwie ist da einer besonders ungern erwachsen geworden, schien sich immer fremder in der eigenen Haut zu fühlen, je weiter er sich von der eigenen Kindheit entfernte.
Das erste Mal fiel er 1999 in Sebastian Schippers »Absolute Giganten« auf, einem Roadmovie über eine Generation, die das Leben so lange als Love-Parade betreibt, bis es purer Horror geworden ist. Horror vacui – Angst vor dem Nichts. Fortgehen, alleinlassen und alleingelassen werden – all das hatte Schipper auf eine wunderbare Weise in einen Rhythmus gebracht. Das war mehr als nur eine Rolle für den gebürtigen Magdeburger Giering, der nach seinem Studium an der Babe...
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