Kollision der Kulturen
In Portugal ist die Nationalelf einheitstiftend, den Spaniern gilt sie als Trennungssymbol
Sie würden gern nur Fußball spielen, doch wenn Spanien im Achtelfinale einer WM auf Portugal trifft, kann es nicht ausschließlich um Fußball gehen. Dann geht es auch um Politik und Abgrenzung. So nah sich die iberischen Nachbarn auf dem Rasen in Tempo und Raffinesse sein mögen, in ihrem Selbstverständnis könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Und so wird das heutige Duell im Greenpoint-Stadion Kapstadts (20.30 Uhr) doch irgendwie auch zu einer Kollision der Kulturen.
Es sind keine plumpen Provokationen, an denen sich die Gegensätze aufreihen, es sind versteckte Symbole. Lange hat eine gelbe Paspelierung das weinrote Trikot der Portugiesen geziert. Der Streifen entlang der Brustnähte sollte ein Schiffstau symbolisieren – das Bekenntnis zur Vergangenheit Portugals als eine der mächtigsten Seefahrernationen. Die Spanier sind hingegen noch immer auf der Suche nach vereinenden Symbolen. Sie haben den Marcha Real, den Königlichen Mar...
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