Auf der Rückseite im Hemd

Große Kirchner-Retrospektive im Frankfurter Städel

90 Jahre verborgen: »Liegende Frau mit weißem Hemd«, um 1909, Öl auf Lw
90 Jahre verborgen: »Liegende Frau mit weißem Hemd«, um 1909, Öl auf Lw

Das Städel Museum in Frankfurt am Main gehört zu den ersten Museen, die – schon 1919 – Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner erwarben. Trotz der Aktion »entartete Kunst« besitzt es eine der größten Kirchner-Sammlungen, dank der Sammlung Carl Hagemann, die 1940 vor der Beschlagnahmung gerettet wurde. Heute verfügt das Städel über 15 Gemälde, zwei Skulpturen, einen Wandteppich, über 100 Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und etwa 280 Blatt Druckgrafik. Das war wohl auch der Grund dafür, dass gerade dieses Museum die erste Kirchner-Retrospektive in Deutschland seit 30 Jahren ausgerichtet hat, denn allein an Papierarbeiten verfügt es selbst über einen ansehnlichen Grundstock, während viele unumgängliche Gemälde von anderswo ausgeliehen werden mussten. Doch nicht alle Blütenträume reiften, manches Schlüsselwerk – etwa das Paradestück »Potsdamer Platz« (1914) im Zyklus der Berliner Straßenszenen oder das »Selbstbildnis als Soldat...


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