Keine Einzelfälle, keine Zufälle
Vor 45 Jahren: Das »Braunbuch« und der Rücktritt eines Bundespräsidenten
Ein prominentes internationales Gremium in Sachen NS-Täter stellte sich am 2. Juli 1965 im Haus am Kastanienwäldchen in Berlin der Presse. Dazu zählten u. a. Dr. Czeslaw Pilichowsky, Direktor der Hauptkommission zur Untersuchung von Naziverbrechen in Polen, Nikolai Alexandrow, sowjetischer Ankläger in den Nürnberger Prozessen gegen Hauptkriegsverbrecher, Dr. Karel Kamis aus der CSSR und Sam Goldblom, Vizepräsident des Jüdischen Rates zur Bekämpfung des Faschismus und Antisemitismus. In ihrer aller Namen stellte Albert Norden, Mitglied der SED-Führung, das »Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik« vor. Es enthielt 1200 Kurzbiografien von einflussreichen Stützen des Naziregimes, die nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland weitgehend straflos ausgingen. Speziell ausgeleuchtet wurden politische Lebensläufe von 21 Ministern und Staatssekretären der BRD, 100 Generalen und Admiralen der Bundeswehr, 828 hohen Justizbeam...
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