Private Schulden zählen mit

Forscher stellen neues Modell für Euro-Stabilitätspakt vor

Wissenschaftler des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der gewerkschftsnahen Hans-Böckler-Stiftung haben am Mittwoch in Berlin ein Reformmodell für einen europäischen Stabilitätspakt vorgestellt.

Die bisherige Fokussierung im europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) auf die Defizite der öffentlichen Haushalte sei zu eng, kritisierte IMK-Direktor Gustav Horn in Berlin. Die dramatische Krise der Eurozone habe dadurch nicht verhindert werden können. Stattdessen schlagen Horn und andere IMK-Forscher einen neuen methodischen Ansatz vor, nach dem künftig nicht nur die Finanzsituation des Staates in einem EU-Land analysiert wird, sondern auch die seines privaten Sektors.

So habe etwa in »Schuldenstaaten« wie Spanien oder Irland insbesondere die private Verschuldung in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dagegen seien die öffentlichen Schuldenstände in beiden Ländern zwischen dem Beginn der Währungsunion und dem Ausbruch der Finanzkrise deutlich gesunken, erläutern die IMK-Forscher in einer aktuellen Studie.

»Es hat sich gezeigt, dass in Krisenzeiten aus privaten Schulden schnell staatliche Schulden werden«, so Gustav Horn ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.