Trügerisch still ruht der See

Ein Jahr nach dem Erdrutsch bleibt die Ursache für das Unglück von Nachterstedt unklar

  • Hendrik Lasch, Nachterstedt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Vor einem Jahr rutschten Teile der Böschung in den Concordia-Tagebausee. Das Unglück kostete drei Menschen das Leben. Wodurch es ausgelöst wurde, steht frühestens 2011 fest.

Vor dem Kulturhaus Nachterstedt steht eine Pegelsäule. Sie zeigt den Wasserstand im Concordia-See an, einer 80 Meter tiefen Braunkohlengrube, die so weit geflutet ist, dass bereits ein Ausflugsschiff verkehrte. Wer freilich heute weiter in Richtung See fährt, findet sich bald vor einer Barriere. Der Concordia-See ist Sperrgebiet – seit nunmehr fast einem Jahr.

Am 18. Juli 2009 um 4:40 Uhr kam die steile Böschung des Sees ins Rutschen. Binnen 40 Minuten glitten drei Millionen Kubikmeter Erde in das Gewässer. Ein Doppelhaus und eine Haushälfte wurden in die Tiefe gerissen, drei Menschen starben. Weitere 23 Häuser in der Siedlung »Am Ring«, die in den 1930er Jahren auf Kippengelände errichtet wurde, sind unbewohnbar, ihre Bewohner durften die Wohnungen nur noch einmal betreten und mussten den großen Teil ihres Besitzes zurücklassen.

Eine Katastrophe war das nicht nur für die Menschen in Nachterstedt, sondern auch für die LMBV, ein Bun...


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