Frachtgut Mensch?

Bayerischer Flüchtlingsrat empört über Blitzverlegungen zwischen Lagern

Alexander Thal ist Geschäftsführer des Bayerischen Flüchtlingsrats.
Alexander Thal ist Geschäftsführer des Bayerischen Flüchtlingsrats.

ND: Anfang dieser Woche hat es überraschend eine Umverteilung von Flüchtlingen der niederbayerischen Lager Deggendorf und Bogen gegeben. Was genau ist passiert?
Die niederbayerische Regierung befand es anscheinend für notwendig, die Flüchtlinge in beiden Lagern nach Religionszugehörigkeit neu zu sortieren. Im Lager Deggendorf wohnen sehr viele Christen aus Irak. Man hat daher die dort lebenden Muslime, die vor allem aus Somalia kommen, nach Bogen gebracht. Im Gegenzug kamen die Christen aus Bogen, vor allem Flüchtlinge aus Nigeria, nach Deggendorf.

Die Flüchtlinge wurden erst einen Tag zuvor über die Verlegungen in Kenntnis gesetzt. Es ist eine Schweinerei, dass Menschen wie Frachtgut behandelt werden! Auf die Bedürfnisse der dort lebenden Flüchtlinge wurde überhaupt keine Rücksicht genommen, beispielsweise auf Schulwege von Kindern, darauf, ob Betroffene etwaige Therapeuten- oder Arztbesuche weiter wahrnehmen oder ihre Arbeitsstätten ...



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