Polizisten ohne Mütze

Kein Hitzefrei für Beamte, aber Erleichterungen

  • Lesedauer: 1 Min.
(dpa). Die Hitze macht's möglich: Polizisten in der Hauptstadt dürfen bei den tropischen Temperaturen ohne Dienstmütze auf Streife gehen. Auch der oberste Knopf des Hemdes könne geöffnet werden, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Die Vorgesetzten könnten in ihren Bereichen selbst entscheiden, wann sie die sogenannten Diensterleichterungen gewährten – ohne festgelegte Temperaturgrenze. Doch mehr ist nicht drin: Polizisten in Sandalen oder mit kurzen Hosen wird niemand zu sehen bekommen. »Für die Uniformträger sind lange Hosen und feste Schuhe vorgeschrieben.«

Viele Beamte bekämen auch zusätzliche Getränke, so Eistee oder Mineralwasser. Doch verkürzte Dienste gebe es nicht bei der Polizei. »Wir können nicht Pause machen, wenn wir einen Unfall aufnehmen oder Demonstrationen begleiten«, so die Sprecherin. Indes hat ein Berliner Finanzamt seinen Mitarbeitern freigestellt, wegen der Hitze nach Hause zu gehen – bevor es zum Kreislaufkollaps kommt. »Es gibt aber kein Hitzefrei für Berliner Finanzbeamte«, betonte der Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen, Daniel Abbou. Der Chef des Finanzamtes für Fahndung und Strafsachen hatte seinen Mitarbeitern eine Mail geschrieben, sie sollten selbst entscheiden, wie lange sie sich während der Sommerhitze noch dienstfähig fühlten.

Diese Behörde habe keine Klimaanlage, so Sprecher Abbou. Eine Mitarbeiterin habe gesundheitliche Probleme bekommen. Der Leiter sei seiner Fürsorgepflicht in einer besonderen Situation nachgekommen. »Wir behandeln unsere Bediensteten besser als die Bahn einen Teil ihrer Fahrgäste.« Derzeit werde mit dem Personalrat über einen früheren Dienstbeginn als 6 Uhr verhandelt, damit die kühleren Morgenstunden genutzt werden können.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -