Dreck am Skalpell
In Bayern weitet sich der Klinikskandal aus
Monatelang wurde in zwei Münchner Kliniken mit verschmutztem Besteck operiert. Und obwohl die Verantwortlichen davon wussten, soll lange niemand eingeschritten sein – bis ein Gutachten alles ans Licht brachte.
München. Die Vorstellung ist schockierend: An zwei Münchner Kliniken soll über Monate mit unsauberen Instrumenten operiert worden sein. Und obwohl bereits im April ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, hielten die Verantwortlichen den Verdacht zurück. Erst in der vergangenen Woche wurden die Missstände bekannt, die betroffenen Sterilisations-Abteilungen geschlossen und drei von vier Geschäftsführern der städtischen Klinikgesellschaft fristlos entlassen.
Doch es gibt weiter offene Fragen bei dem Hygieneskandal, der nicht nur den Operationsbetrieb an den Kliniken Neuperlach und Bogenhausen zeitweise lahmlegte, sondern nun auch politische Kreise zieht. Unklar ist, wer wann von den Missständen erfuhr und wer das Hygiene-Gutachten in Auftrag gab. Vor allem der Münchner Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) steht massiv in der Kritik, weil er als Klinikums-Aufsichtsratschef bei der Auswahl der jetzt geschassten Geschäftsführung vor sechs Ja...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.