Baustelle Bayern-SPD
Landespartei will sich nach schweren Wahlniederlagen erneuern und öffnen
Landshut (dpa/ND). Nach den verheerenden Wahlniederlagen der vergangenen Jahre will die Bayern-SPD mit einer Öffnung und einer schlagkräftigeren Organisation wieder in die Offensive kommen. Unter anderem wollen die Sozialdemokraten stärker als bisher den Dialog und die Diskussion mit Bürgern und Verbänden suchen. Auf diese Marschroute verständigte sich die SPD am Samstag auf einem Parteitag in Landshut. Der seit einem Jahr amtierende Landeschef Florian Pronold schwor seine Partei auf einen engagierten Kampf für ein sozialeres und gerechteres Bayern ein.
»Wir sind überzeugt davon, dass eine Stärkung der Bayern-SPD nur über eine Öffnung zu erreichen ist«, heißt es in einem Leitantrag zur Erneuerung der Partei, den die mehr als 250 Delegierten einstimmig verabschiedeten. Unter anderem sollen Verbände und Vereine Rederecht auf den SPD-Parteitagen bekommen. Zudem sollen die Wahllisten zur Kommunalwahl 2014 stärker für engagierte Nichtmitglieder geöffnet werden – und es soll die Möglichkeit von Probemitgliedschaften geben. Weiteres Ziel der SPD ist eine effizientere und schlagkräftigere Organisation. So sollen die Geschäftsstellen zu attraktiven Bürgerbüros umgewandelt werden.
Pronold räumte ein, dass die SPD zuletzt zu wenig Kontakt mit gesellschaftlichen Gruppen aller Art gehabt habe. Insgesamt sieht er seine Partei aber schon wieder auf einem aufsteigenden Ast.
Pronold, der auch SPD-Fraktionsvize im Bundestag ist, hatte sein neues Amt vor einem Jahr angetreten, ebenso wie die von ihm berufene Generalsekretärin Natascha Kohnen. Als Konsequenz aus den Wahlniederlagen verstärkte die neue Spitze die Basisarbeit und reiste zu zahlreichen SPD-Regionalkonferenzen. Jetzt wolle man den Übergang »vom inneren Verwalten zum Gestalten« schaffen, so Pronold.
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