Die Mine frisst sich in die Stadt

Der Bergbau untergräbt die Zukunft der Bewohner von Cerro de Pasco in Peru. Eine tragfähige Lösung steht weiter aus

  • Knut Henkel, Cerro de Pasco
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Cerro de Pasco heißt die höchstgelegene Provinzhauptstadt Perus. 4338 Meter über dem Meeresspiegel liegt die »königliche Stadt des Bergbaus«. Doch die Tage von Cerro de Pasco sind gezählt, denn peu à peu frisst sich der Tagebau in den Stadtkern vor. Nicht nur in Cerro de Pasco hat der Bergbau Vorrang vor den Menschen. Dagegen regt sich zunehmend Widerstand.

Der solide Maschendrahtzaun rund um die Grube ist mit Werbeplakaten verziert. Das nationale Gesundheitssystem wirbt mit dem Slogan »Es Salud« (Das ist Gesundheit) ebenso wie private Schulen für die Vorbereitung auf die Universität oder das Internat »Albert Einstein«. Doch zwischen den Plakaten kann sich jedermann ungehindert einen Eindruck davon verschaffen, wie riesig die Grube ist und wie sie sich immer weiter in den alten Stadtkern von Cerro de Pasco hineinfrisst.

Erbaut auf gewinnträchtigem Erz

»11,4 Hektar städtische Flächen werden bis 2013 verschwinden. Der Minenbetreiber hat die Fläche längst von der Stadt erworben und nur einige wenige historisch wertvolle Gebäude werden vor dem Bagger bewahrt«, erklärt Jaime Luis Silva Ponce. Der Enddreißiger wohnt im Stadtteil Pucara, arbeitet für die Kultur- und Umweltorganisation Labor und hat die Mine, die sich sowohl vertikal als auch horizontal immer weiter ausdehnt, stetig im Blick. »Ce...


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