Abschied einer Generation

Zum Jubiläum sucht der Zentralrat der Juden nach einer neuen Rolle

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Wohin steuert der größte jüdische Religionsverband in Deutschland nach dem Ausscheiden der Überlebenden-Generation? Am 60. Jubiläum steht der Zentralrat der Juden in Deutschland vor zwei großen Herausforderungen: Integration – und die Haltung zum Nahostkonflikt.

Vor zehn Jahren, als der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) 50 würde, waren die Zeiten ruhig. In Nahost brodelte es zwar wieder, doch wusste man noch nichts von einer »Zweiten Intifada«. »Al-Quaida« war etwas für Experten – und das fußlahme iranische Atomprogramm aus den 60ern schreckte niemanden vor Abdul Kadir Khans Einlassung von 2004, er habe den Iranern Bombenpläne verkauft.

Das hat sich geändert. Die globale Polarisierung stellt die mit etwa 106 000 Mitgliedern größte jüdische Organisation in Deutschland immer wieder an die Front. Im Mai etwa hat Stephan Kramer, der Generalsekretär des ZdJ, eine »kompromisslose Übernahme der palästinensischen Position« in deutschen Medien diagnostiziert und neben der »jungen Welt«, der »taz« sowie passagenweise der FAZ und dem »Tagesspiegel« auch dem »Neuen Deutschland« glatten Antisemitismus vorgehalten. Und als israelische Soldaten beim Entern der Gaza-Blockadebrecherflotte mehrere...


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