Werbung

Aufruf an die Gemeinschaft

Gedenken an Drogentote / Senat: Heroinvergabe auf Rezept ab Oktober

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 2 Min.
Gedenken an die Drogentoten auf der Mauer gegen Gesellschaftliche Ausgrenzung ND-
Gedenken an die Drogentoten auf der Mauer gegen Gesellschaftliche Ausgrenzung ND-

Ab dem 1. Oktober wird laut Berliner Gesundheitssenat die Abgabe von Heroin auf Rezept möglich sein. Wie Senatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) gestern mitteilte, werde die Ausgabe von Diamorphin, synthetisch hergestelltem Heroin, dann von den Krankenkassen vergütet.

Die »Initiative 21« gedachte am Mittwoch den verstorbenen Drogenabhängigen Berlins. Unter dem Motto »Gemeinsam gegen Ausgrenzung« errichtete die Initiative auf dem Oranienplatz im Stadtteil Kreuzberg eine symbolische Mauer, deren Steine mit Namen von verstorbenen Freunden und Familienangehörigen beschrieben wurden. »Conny« und »Rainer« steht auf den weißen Würfeln geschrieben, daneben umgeben die Initialen von zwei Personen das Wort »Verantwortung«.

Schirmherrin und Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher bedankte sich anlässlich des zum 12. Mal stattfindenden Gedenkens bei jenen Vereinen und Einrichtungen, die in Berlin beratende und unterstützende Hilfe leisten. Mit 157 Drogentoten im vergangenen Jahr habe sich der Abwärtstrend seit 2005 fortgesetzt, sagte Lompscher.

Knut Mildner-Spindler (LINKE), Bezirksstadtrat für Gesundheit und Soziales von Friedrichshain-Kreuzberg, griff das Motto des diesjährigen Gedenkens auf und betonte, das Engagement von Institutionen und Vereinen allein reiche nicht aus. Vielmehr müssten deren Angebote auch nachbarschaftlich und gemeinschaftlich etabliert werden. »Suchthilfe ist gemeinschaftliche Arbeit«, so der Stadtrat am Mittwoch.

Doch mit derartigen Einsichten scheint es nicht weit her zu sein. Mildner-Spindler formulierte diplomatisch, dass auch bei der Einrichtung von Hilfsangeboten für Drogenabhängige die Interessen aller gewahrt werden müssen. So hat auch die Diskussion um einen neuen Druckraum in Kreuzberg immer noch kein erfolgreiches Ende gefunden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -