Der GröMaZ als Weltkriegsverliererbesieger

Die Antinazi-Satire-Modemarke »Storch Heinar« verletzt nicht die Rechte von »Thor Steinar«

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Seit 2008 zieht ein junger Schweriner Landespolitiker eine bei Rechten populäre Bekleidungsmarke mittels eines gerupften, dauerbeleidigten Nazi-Storches durch den Kakao. Dafür musste er nun vor Gericht – doch der »Nürnberger Modeverbrecherprozess« stärkte der Satire den Rücken.

Ganz der erhoffte »Endsieg« ist es dann doch noch nicht gewesen, aber die Botschaft des Nürnberger Landgerichts war klar: Gerade mal anderthalb Stunden, nachdem im Saal 228 die Verhandlung in Sachen »Thor Steinar« versus »Storch Heinar« begonnen hatte, bekam jener bereits Gelegenheit, Kostproben seiner berühmt-berüchtigten NS-Kalauer zu geben. Und so rief sich der »Größte Modedesigner aller Zeiten« umgehend selbst zum »Weltkriegsverliererbesieger« aus: »Im Nürnberger Modeverbrecherprozess empfahl der Richter der Gegenseite (...) die Klage zurückzuziehen.«

»Storch Heinar« ist eine Verballhornung der bei Neonazis populären Bekleidungsmarke »Thor Steinar«, die von dem brandenburgischen Unternehmen Mediatex produziert wird und mit mehr oder minder grenzwertigem Runenkitsch seit Jahren bestens über deutsche Ladentheken geht. Zeitweise ging die Identifikation d...


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