Der Hartz-IV-See
CDU-Stadtrat will den Biesdorfer Baggersee privatisieren, LINKE und Grüne fordern Sozialarbeiter
Kevin und Jonathan haben die Schwimmflügel übergestreift und unternehmen erste Schwimmversuche. Mutter Bettina Lenk aus Marzahn hilft dabei. »Badehosen und Schwimmflügel habe ich ihnen zum Zeugnis geschenkt«, sagt die Mutter stolz, die von Hartz IV lebt. Und das Versprechen gab's dazu, bei schönem Wetter mit den Kindern baden zu fahren. Statt in den Urlaub, für den das Geld fehlt.
Und das kann sich Bettina Lenk nur hier leisten, am Biesdorfer Baggersee, 150 Meter vom U-Bahnhof Biesdorf-Süd entfernt, wo das Baden nichts kostet. Es kostet nichts, weil der See offiziell kein Badesee ist, sondern ein Wasserrückhaltebecken. Dennoch hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf den See als Badesee ausgebaut: Es gibt zwei Strände, Bänke, einen Volleyballplatz und neuerdings auch eine öffentliche Toilette.
Haben sich einst nur einige verwegene Anwohner zwischen den Steinen ins Wasser getraut, so ist der Baggersee inzwischen einer der meistgenutzten Bad...
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