Hotel-Boom am Alex hält an
Bei manchen Projekten haben sich die Investoren verrechnet / Tiefgarage soll im November öffnen
Eine Riesenbuddelei am Alex nähert sich dem Ende: Die Tiefgarage soll im November fertiggestellt sein. Ursprünglich war dies bereits für Ende 2009 geplant, doch die Arbeiten begannen 2007 bereits mit mehrmonatiger Verspätung. Künftig stehen in der 180 Meter langen Garage auf drei Ebenen 650 Stellplätze bereit.
Doch oberirdisch wird weiter gebuddelt. Die Alexanderstraße wird zwischen Otto-Braun- und Karl-Liebknecht-Straße für rund zehn Millionen Euro von 100 auf 58 Meter verengt. Vorgesehen sind je Richtung drei Fahrspuren, ein Fahrradstreifen und eine Standspur. Damit soll auch der Platz geschaffen werden für die Sockelbauten der Alex-Hochäuser, doch die sind weiterhin nicht in Sicht. Dafür schießen ringsum die Hotels in die Höhe. Während die zwei Neubauten an der Karl-Liebknecht-Straße Anfang 2011 öffnen sollen, stehen weitere Projekte praktisch in den Startlöchern. Auf dem Parkplatz hinter dem einstigen Haus des Reisens sollen an der Otto-Braun-Straße ab diesem Jahr unter dem Namen »Alexander Parkside« gleich mehrere Herbergen unterschiedlicher Preiskategorien entstehen. Zudem ist ein Appartementhaus mit 150 Wohnungen geplant. Der Komplex, der vom Büro Collignon Architektur entworfen wurde, gliedert sich vor allem durch die unterschiedlichen Fensterhöhen – je mehr die Touristen für ihre Zimmer bereit sind zu zahlen, desto lichter die Räume.
Hotels als Nachbarn soll auch das Einkaufszentrum »Alexa« bekommen. An der Alexander- Ecke Voltairestraße soll in den nächsten Wochen Baubeginn für das »Chez Voltaire« sein. Für 80 Millionen Euro errichtet die MTK Development&Design GmbH ein 22 Meter hohes Einkaufszentrum, zu dem auch ein Hotel mit 170 Zimmern gehören soll. Etwas höher hinaus geht es ein Stück weiter Richtung Jannowitzbrücke, wo der Investor Porr Solutions Deutschland ab 2011 ein 65 Meter hohes Turmgebäude errichten will, in dessen unteren Etagen ein Hotel mit 250 Zimmern einziehen soll. Darüber entstehen Büros.
Aber nicht alle Hotelpläne gehen auf. Eine Brachfläche an der Grunerstraße hinter dem Cubix-Kino zeugt zwar davon, dass hier das einstige DDR-Gesundheitsministerium abgerissen wurde, der Baustart für das Hotel »Barcelona« lässt aber seit einem Jahr auf sich warten, weil die Finanzierung noch nicht steht. Die Baugenehmigung gilt nur noch bis 2011. Nicht die Finanzierung, sondern die komplizierten Grundstücksverhältnisse verzögerten den ursprünglich schon für 2008 geplanten Baubeginn für das »Hotel am Alex« zwischen Fernsehturm und Karl-Liebknecht-Straße. Gebaut werden kann erst, wenn der Fußgängertunnel unter der Karl-Liebknecht-Straße komplett verschlossen ist und die Versorgungsleitungen umverlegt werden können.
Für ein weiteres Projekt am Fuße des Fernsehturms ist der Bauantrag gestellt. Zwischen Rathaus- und Gontardstraße, wo einst das erste C&A-Kaufhaus Deutschlands stand, will das niederländische Schwesterunternehmen Redevco ein 29 Meter hohes Geschäftshaus errichten. In die unteren der fünf Geschosse sollen Läden und Restaurants einziehen, darüber entstehen Wohnungen. Bis Ende 2012 soll das Gebäude fertig sein.
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