Der Osten als Billigarbeiterreserve
Einkommen in den neuen Ländern auch weiter längst nicht auf Westniveau
Die deutsche Wirtschaft hat sich dank der starken Ausfuhren wieder von der Krise erholt. Doch nicht nur Konjunkturprogramme ermöglichten das deutsche Exportwunder, sondern auch der Billiglohnsektor im Osten des Landes.
Die deutsche Wirtschaft erholt sich schneller als erwartet. Nach einer Schätzung der Bundesregierung ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2010 um 1,5 Prozent gewachsen, noch im April hatte die Regierung lediglich 0,9 Prozent prognostiziert. Die Arbeitslosenzahl wird, sollte die Entwicklung anhalten, im Herbst unter 2,8 Millionen sinken, der niedrigste Wert seit 1991. Die Gründe liegen nicht etwa in der Binnenkonjunktur – die bleibt verhalten –, sondern in den Exporterfolgen.
Allein im Mai stiegen die Ausfuhren um mehr als neun Prozent. Die westlichen Nachbarn schauen mit Bewunderung, aber auch Unbehagen auf das »deutsche Exportwunder«, denn was eine Nation gewinnt, verlieren andere. Das Ausland fragt sich, wie die Deutschen das schaffen und fordert im Sinne des englischen Ökonomen John Maynard Keynes mehr »nationale Genügsamkeit«. Die Gründe für die deutschen Exporterfolge werden vor allem einer umsichtigen ...
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