Bangladesch arbeitet seine Geschichte auf
Erste Haftbefehle wurden gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher erlassen
Das im März gebildete Kriegsverbrechertribunal in Bangladesch hat zu Wochenbeginn erste Haftbefehle ausgestellt. Zugleich nahm ein Parlamentsausschuss zur Überprüfung aller seit 1972 vorgenommenen Verfassungsergänzungen gegen den Widerstand der Opposition seine Arbeit auf.
Gegen den Vorsitzenden, den Generalsekretär und zwei Assistenzsekretäre der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami ergingen am Montag offiziell Haftbefehle. Die Beschuldigten sitzen jedoch bereits seit einem Monat in Untersuchungshaft. Laut Tribunalchef Gulam Arif Tipu waren die vier Parteiführer an »schrecklichen Verbrechen wie Völkermord, Töten, Folter, Brandstiftung und Vertreibung während des Befreiungskrieges beteiligt«. Das Tribunal untersucht Verbrechen gegen die Menschlichkeit und identifiziert Personen, die während des Unabhängigkeitskrieges 1971 mit (West-)Pakistan kollaborierten und Zivilisten töteten. Nach Darstellung der Regierung kostete der Krieg damals drei Millionen Bengalen das Leben. Bangladesch – ehemals Ostpakistan – arbeitet damit ein düsteres Kapitel seiner Geschichte auf.
Seit Herbst 2008 wird Bangladesch von einer Koalition unter Führung der ...
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