Die Kommandozentrale kommt vom Abstellgleis

Pianist Axel Zwingenberger will den Führungszug der NVA restaurieren

  • Hendrik Lasch, Mockrehna
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als einzige Armee besaß die NVA eine auf Schienen rollende Kommandozentrale. Deren Waggons verrosteten 20 Jahre auf Abstellgleisen. Ein Musiker will sie nun schrittweise restaurieren.

Die Flasche »Eulenspiegel«-Bohnerwachs, die in einem Regal in der rollenden Küche steht, ist noch halb voll. Von Nutzen ist das Putzmittel freilich nicht mehr: Der Bodenbelag in den engen Gängen des Bahnwaggons ist durchgetreten, die darunter befindlichen Bohlen sind durchgefault. Seit 20 Jahren steht der Wagen mit den stählernen Kochkesseln, den Gaskochern sowie Tischen und Regalen aus Sprelacard auf dem Abstellgleis, und der Zahn der Zeit hat kräftig genagt.

Auf den ersten Blick weist nur ein Dienstplanformular samt einer Rubrik für »Tarnnamen« darauf hin, dass in dem Waggon einst Generäle und Stabsoffiziere bekocht wurden. Die Küche war Teil des Führungszuges der NVA, einer »rollenden Kommandoeinheit«, wie Axel Zwingenberger sagt. Dazu gehörten Abteile voller Fernschreiber und Telefontechnik, ein Waggon mit zwei Stromaggregaten, dazu Salon-, Schlaf- und Speisewagen. Während des Manövers »Waffenbrüderschaft« im Juni 1984 wurden von hi...


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