Ein Bergdorf zwischen Sekt und Selters
Rosia Montana in den Westkarpaten wurde zum Spielball der Goldspekulation
Seit 2000 Jahren wird im Gebiet von Rosia Montana Gold gewonnen. Nicht von ungefähr hieß das Häuflein von 16 Dörfern und Weilern, eingestreut in die Berglandschaft des rumänischen Erzgebirges, in österreich-ungarischer Zeit Goldbach. Seit einigen Jahren ist der Name Rosia Montana indes mit einer weltweiten Protestbewegung verknüpft. Die warnt, die Ortschaft sei unmittelbar vom Zyanid-Goldabbau bedroht und solle in eine Kraterlandschaft verwandelt werden.
Lokalaugenschein in Rosia Montana: Zu den entwickelten Gegenden Rumäniens gehört dieser Flecken beileibe nicht. Den überwiegend sanierungsfälligen Häusern sieht man die Armut an. Die Straßen sind staubig, irgendeine Anbindung, die über das Niveau landestypischer Schlaglochpisten hinausgeht, ist nicht vorhanden.
Der rumänische Name weist auf die Berge hin und auf den Rotseifenbach, der schon im Mittelalter dunkel gefärbt war von den Abfällen der 16 Pochmühlen, in denen man das Erz aus dem Gestein schlug. Die reine Zwecksiedlung war immer mit der Ausbeutung der Bodenschätze verbunden, und in dem Maße, wie der Goldabbau hier seine Glanzzeiten hinter sich ließ, verkam auch die Streusiedlung zur Kulisse mit Geisterstadt-Flair.
Chance oder Verhängnis?Allerdings in traumhafter Umgebung: Hier gibt es Berge, Hügel und Wälder, Schwimm- und Campingmöglichkeiten. Der rohe Charme der urwüchsigen, kaum erschlossenen Landschaft eignet sich ideal als...
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