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Thälmann-Zimmer weg, Freundeskreis da
Erste Kundgebung in Ziegenhals nach der vollständigen Beseitigung der Gedenkstätte
Es stand zur Entsorgung bereit, die Bauarbeiter hatten nichts dagegen, dass es mitgenommen wird. Das Sperrholzteil gelangte in die ND-Redaktion, lehnt dort an einer Wand. Offenbar diente es in Ziegenhals als Verkleidung. Beklebt ist es mit Seiten einer Ausgabe der Gewerkschaftszeitung »Tribüne« aus dem Jahr 1965. Das ist übrig von der beseitigten Ernst-Thälmann-Gedenkstätte, abgesehen natürlich vom Inventar, das der private Eigentümer vor dem Abriss an die Stadt Königs Wusterhausen übergeben hatte.
Der Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals lädt ein zur Kundgebung am 22. August um 11.30 Uhr. Der Anlass ist der 66. Jahrestag der Ermordung des KPD-Vorsitzenden im Konzentrationslager Buchenwald. Es werde die erste Kundgebung am Ort »nach der üblen Schleifung« der antifaschistischen Gedenkstätte sein, betont der Freundeskreis-Vorsitzende Max Renkl. Er kündigte an, dass die ersten fertigen Tafeln der Wanderausstellung zu sehen sein werden, für die man Spenden gesammelt hat.
Renkl erhebt Vorwürfe gegen den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD), die Landesregierung, den Landrat und gegen Richter, durch deren Gnaden der Abriss möglich geworden sei. »Gegen sie richtet sich unser Protest und unsere Wut.« Aber sie richte sich auch gegen den privaten Eigentümer, »der sich auf den Trümmern eines Gedenkortes gnadenlos persönlich bereichern will und den Willen der Öffentlichkeit mit Füßen tritt«.
Der historische Tagungsraum der berühmten illegalen KPD-Funktionärskonferenz vom 7. Februar 1933 stand unter Denkmalschutz. Er durfte beseitigt werden aufgrund einer Novellierung des brandenburgischen Denkmalschutzgesetzes, die bereits vor Jahren in der Zeit der SPD/CDU-Landesregierung erfolgte.
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