Sarkozy greift wieder zum Hochdruckreiniger
Frankreichs Staatspräsident will Straftätern die Staatsangehörigkeit entziehen
Wie schon vor Jahren, als er noch Innenminister war und den Bewohnern einer Pariser Vorstadt versprach, er werde ihre Stadt »mit dem Kärcher von dem kriminellen Pack reinigen«, so greift Präsident Nicolas Sarkozy erneut zum Hochdruckreiniger.
Im Departement Isère setzte der Staatspräsident am vergangenen Freitag höchstpersönlich einen ehemaligen Polizisten als neuen Präfekten ein. Der Akt durfte als programmatisch gelten. Im Departement war es in den zurückliegenden Wochen zu schweren Zusammenstößen zwischen jugendlichen Banden und der Polizei gekommen. In einer martialisch klingenden Rede erklärte Sarkozy nun, man werde künftig den Straftätern ausländischer Herkunft, die Polizisten, Gendarmen oder andere Vertreter der Staatsmacht tätlich angegriffen und deren Leben bedroht haben, die französische Staatsangehörigkeit aberkennen. Bisher wird Jugendlichen mit dem 18. Lebensjahr nahezu automatisch die französische Staatsbürgerschaft zuerkannt, wenn sie selbst in Frankreich geboren wurden, obwohl ihre Eltern Ausländer sind. Auch dieses Recht will Sarkozy für straffällig gewordene 18-Jährige nicht mehr gelten lassen.
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