Erbitterter Kampf um Macht und Land

Beim Referendum geht es vor allem um Pfründe und Posten

  • Marc Engelhardt, Nairobi
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Rund 12,6 Millionen Kenianer sind an diesem Mittwoch aufgerufen, über eine neue Verfassung abzustimmen. Eine Verfassungsreform war 2008 in einem Abkommen über die Teilung der Macht zwischen Präsident Mwai Kibaki und seinem Rivalen Raila Odinga vereinbart worden. Damit wurden die Unruhen beigelegt, die nach den Wahlen Ende 2007 etwa 1300 Menschen das Leben gekostet hatten.

In Suswa standen sich beide Seiten auf einmal direkt gegenüber: die in grüne T-Shirts gekleideten Befürworter einer neuen Verfassung und die mit roten Karten wedelnden Gegner. Getrennt wurden die Parolen brüllenden Gruppen in der Ortschaft in Kenias Massailand nur durch einen Polizeikordon. Doch inhaltlich, so machten vor allem die Anführer der No-Fraktion ihre Anhänger eine Woche vor der Abstimmung am 4. August gern glauben, trennen beide Seiten Welten.

Daniel arap Moi – verehrt und gefürchtet

»Sie haben uns verboten, nach Suswa zu kommen, aber wir sind trotzdem hier«, heizte Minister William Ruto, inoffizieller Anführer der Verfassungsgegner, der johlenden Menge ein. Dass die Kundgebung mutmaßlich auf heiligem Massailand stattfand, erwähnte Ruto so wenig wie der Starredner der Veranstaltung, Daniel arap Moi. Nicht zuletzt der Auftritt des despotischen Altpräsidenten zeigte, dass sich die Debatte um Kenias neue Verfassung längst...


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