Ein Waldstück aus der Urzeit

Noch bis Oktober werden im sächsischen Chemnitz 290 Millionen Jahre alte Fossilien freigelegt

  • Hendrik Lasch, Chemnitz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Versteinerte Riesenfarne und konservierte Saurier: In Chemnitz (Sachsen) bergen Forscher archäologische Schätze. Im Oktober sollen die Grabungen nach drei Sommern zu Ende gehen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit: Viele Tonnen an Funden müssen ausgewertet werden.

Die Schätze liegen in einer Grube gleich neben der Ausfallstraße. Zuletzt sei die komplette Krone eines Samenfarns gefunden worden, berichtet Ralf Kretzschmar: »Wedel und Blätter waren sehr gut erhalten.« Das Baumteil steckte kopfunter im Tuffstein; es gehört womöglich zu einem Stamm direkt daneben: »Dann hätten wir erstmals eine komplette Pflanze freigelegt.«

Kretzschmar steht am Rand einer Grube von den Ausmaßen eines kleinen Schwimmbeckens, an deren Grund in fünf Metern Tiefe Studenten Steine klopfen. Der Mitarbeiter des Städtischen Museums Chemnitz ist Grabungsleiter in einem Projekt, das seit seinem Beginn im April 2008 immer wieder für wissenschaftliche Sensationen sorgte. Auf dem Gelände zwischen Mietshäusern und direkt neben einer Bushaltestelle graben sich die Forscher in die Urzeit, genauer gesagt die Periode vor 290 Millionen Jahren, als sich auf dem heutigen Stadtgebiet im Schatten von Vulkanen tiefe Urwälder erstreckten.

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