Meister der liebevollen Verknappung

Den 100. Geburtstag Arno Mohrs ehrt die Galerie Leo.Coppi mit einer repräsentativen Ausstellung

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Aus »Mein Lebenslauf«: Erste Bockwurst, 1960 Grafik: Arno Mohr
Aus »Mein Lebenslauf«: Erste Bockwurst, 1960 Grafik: Arno Mohr

Grafikgenuss vom Parterre bis ins Souterrain bietet die Galerie Leo.Coppi. Zu Arno Mohrs 100. Geburtstag versammelt sie über 100 seiner Arbeiten zu einer Zusammenschau aus vier Jahrzehnten eines ungebrochen fruchtbaren Schaffens. Dass aus diesem Anlass der Eulenspiegel-Verlag Mohrs Bändchen »Mein Lebenslauf« erneut auf den Kunstmarkt bringt, ist so liebenswürdig wie notwendig, um ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, was dort unbedingt hingehört.

Mohr hat nie zu den Parteigängern und Illustratoren einer irgend gearteten Ideologie gehört; sehr wohl blieb er indes lebenslang ein Parteigänger und Illustrator des menschlichen Alltags, ein zutiefst humanistisch Beobachtender, der gerade im scheinbar Banalen seine Motive fand. Warmherzige Teilnahme und ironische Distanz paaren sich darin, machen sein Werk zeitlos gültig. Bleibt sich der Mensch doch, unabhängig von den mehr oder weniger gelungenen »großen« Gesellschaftsentwürfen, gerade in...


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