Skepsis vor dem Machtwechsel in Bogotá
Juan Manuel Santos folgt Álvaro Uribe im Amt des kolumbianischen Präsidenten
Nach acht langen Jahren steht Kolumbien vor einem Präsidentenwechsel. An diesem Sonnabend wird der rechtsautoritäre Álvaro Uribe von Juan Manuel Santos abgelöst. Während die Medien Zuversicht verbreiten, überwiegt auf der Plaza Santander im Zentrum der Provinzhauptstadt Cúcuta in Nordostkolumbien, nahe der Grenze zu Venezuela, die Skepsis.
Keine großen Veränderungen erwartet Teresa Reyes, die den Passanten auf ihren beiden Telefonen Gespräche zum Billigtarif anbietet. Die Grenzregion leidet unter den angespannten Beziehungen zwischen Uribe und seinem Gegenpart, dem Sozialisten Hugo Chávez. »Und wegen ihrer schwachen Währung kommen viel weniger Venezolaner zum Einkaufen herüber als früher«, sagt Teresa Reyes.
Viele Kolumbianer rechnen es Uribe hoch an, dass er durch seinen unerbittlichen Kriegskurs gegen die FARC-Guerilla die Sicherheitslage im Land deutlich verbessert hat. So auch José Manuel Valencia. »Vor acht Jahren war die Guerilla eine Landplage«, meint der schmächtige Mann, der zum bevorstehenden Nationalfeiertag Fahnen verkauft. »Uribe hat den Staat gestärkt und die Bevölkerung beschützt.« Doch zugleich seien die Reichen reicher und die Armen ärmer geworden, wirft Reyes ein, gute Arbeitsplätze seien Mangelware. Immer wieder verscheuchen schwer bewaffnete Polizisten...
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