Kriseneruptionen in Kirgistan
Militante Anhänger der Opposition machten in der Hauptstadt Bischkek mobil
Schützenpanzer rollten durch das Zentrum der kirgisischen Hauptstadt Bischkek – darauf Soldaten, Gewehr im Anschlag, in den Augen Angst.
Auf dem Platz vor dem Parlamentsgebäude in Bischkek hatten sich mehrere Tausend Menschen zu einem Protestmeeting versammelt und forderten Verhandlungen mit Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa. Dutzende Protestler trugen Schusswaffen. Dem Ton nach zu urteilen wurde von ihnen auch reger Gebrauch gemacht. Mehrmals waren sogar Maschinenwaffen zu hören.
Die Bilder, die das russische Fernsehen am Donnerstagabend sendete, machten deutlich, wie instabil die Situation in der zentralasiatischen Republik Kirgistan ist. Die Opposition hatte Anfang April Präsident Kurmanbek Bakijew gestürzt, der fünf Jahre zuvor selbst durch einen Umsturz an die Macht gespült worden war. Anfang Juni hatte Bakijew seine Anhänger im Süden des Landes mobilisiert, um die Macht zurückzuerobern. Der Konflikt eskalierte zu blutigen Auseinandersetzungen mit der usbekischen Bevölkerungsgruppe, die im Süden die Mehrheit stellt und in Teilen die neue Regierung unterstützt.
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