»Das Kreuz gehört in die Kirche«
Tausende demonstrierten in Warschau gegen religiösen Fanatismus
Eine Demonstration wie in der Nacht zum Dienstag hatte Polens Hauptstadt noch nie erlebt. War es der Anfang einer neuen Bürgerbewegung?
Sechs- bis achttausend Menschen fanden sich am späten Montagabend auf der Flaniermeile Krakowskie Przedmiescie ein, um gegen die fanatischen »Verteidiger des Kreuzes« ihre Meinung zum politischen Spiel der Kaczynski-Partei PiS mit dem Smolensker Flugzeugunglück und dem vor dem Präsidentenpalast »spontan« errichteten Kreuz zum Ausdruck zu bringen: »Krzyz do kosciola!« – Das Kreuz gehört in die Kirche!
Bekanntlich ist die am 3 August zwischen der Präsidentenkanzlei, dem Warschauer Metropoliten Erzbischof Andrzej Nycz und den Pfadfindern vereinbarte Überführung des Kreuzes in die kaum 200 Meter entfernte Kirche St. Anna am Widerstand aufgestachelter Fanatiker gescheitert. Den zur Überführung erschienenen Geistlichen schrien sie »Judas!« entgegen. Die »Kreuz-Verteidiger« wachen seitdem Tag und Nacht vor dem Palast.
Nachdem Dominik Taras, ein Angestellter der Akademie der Künste, über Facebook die »Aktion Kreuz« ausgerufen hatte, meld...
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