Die Mumie im Schrankkoffer
Im Kriminalpanoptikum Aschersleben wird »Prävention zum Anfassen« betrieben, sagt dessen Chef
Das Ascherslebener Kriminalpanoptikum erzählt Kriminalgeschichten am historischen Ort. Im früheren Untersuchungsgefängnis der Stadt in Sachsen-Anhalt sind viele seltsame Geschichten zu erfahren.
Als um 1563 in Erfurt ein Dieb mit feinem Hemd am Strick baumelte, näherte sich in der Nacht ein anderer Dieb dem Galgen. Er stieg auf den Galgen, stahl der Leiche das schöne Hemd und zog es an. Doch die Strafe folgte auf dem Fuße: Noch in der selben Nacht wurde er ertappt und zum Tode durch den Strang verurteilt. So baumelte auch er – im selben Hemd.
Das ist einer der kuriosen Kriminalfälle, die im Kriminalpanoptikum Aschersleben anschaulich erzählt werden. Der Polizist und ehrenamtliche Museumsdirektor Steffen Claus (59) zeigt diese und viele weitere skurrile Geschichten am historischen Ort. Schließlich saßen in dem Gebäude bis 1982 wirklich Strafgefangene ein. Danach verfiel das Gebäude an der Stadtmauer der ältesten Stadt von Sachsen-Anhalt zusehends.
Erst 2003, nach einer architekturpreisgekrönten Sanierung des ehemaligen Gerichtsgefängnisses, zog neues Leben in die alten Mauern ein, Teile der polizeihistorischen Sammlung de...
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