Die Raubtier-Rehabilitierer

In Gelnhausen wird untersucht, wer wirklich für einen Angriff auf ein Nutztier verantwortlich war

  • Sabine Ränsch, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Raubtiere kehren nach Deutschland zurück, und in einem Labor im osthessischen Gelnhausen laufen ihre Spuren zusammen. In der Außenstelle des Forschungsinstituts Senckenberg ermitteln Wissenschaftler den genetischen Fingerabdruck einzelner Tiere und schließen daraus auf Herkunft und Verbreitung. Im Fall von Luchsen und Wölfen ist das Institut als nationales Referenzzentrum die zentrale Anlaufstelle in Deutschland.

Vielfach in Deutschland beobachtet: der Luchs
Vielfach in Deutschland beobachtet: der Luchs

Gelnhausen. Speichel, Haar- und Kotproben aus ganz Deutschland werden im Gelnhausener Forschungsinstitut Senckenberg untersucht. Die Methode ist die gleiche wie DNA-Analysen bei Verbrechen oder Vaterschaftstests. Dabei kommt auch zutage, ob ein Tier tatsächlich für Attacken auf Nutztiere verantwortlich ist. Für etliche vermeintliche Wolfsrisse seien Hunde als wirkliche Übeltäter entlarvt worden, sagt Senckenberg-Experte Carsten Nowak.

Die Forscher rehabilitierten auch einen vermeintlichen Problembären, der Mitte Mai in Bulgarien einen Mann getötet haben sollte. Drei Tage nach der Attacke wurde ein Bär 1,5 Kilometer entfernt geschossen. Die Senckenberg-Forscher wiesen nach: Es war der falsche, denn die DNA-Spuren des Bären an der Leiche des Mannes und Haarproben des getöteten Bären waren nicht identisch. Im Juli wurden zwei Frauen in derselben Gegend von einem Bären angegriffen – der tatsächliche Problembär läuft also sehr wahrsche...


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