Geld zählt mehr als ein freier Uferweg

Bund drängte die Stadt Potsdam in ein Bieterverfahren um Grundstücke am Griebnitzsee

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eigentlich waren sie sich schon einig. Für 2,6 Millionen Euro sollte die Stadt Potsdam 51 Grundstücke am Griebnitzsee erhalten. Doch dann änderte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ihre Meinung. Sie will jetzt offensichtlich meistbietend verkaufen. Zähneknirschend bot die Stadt nun wohl drei Millionen Euro. Die zusätzlichen 400 000 Euro gibt sie jedoch noch nicht verloren.

Es handelt sich um einen Treppenwitz der Geschichte. Ausgerechnet bis zum 13. August mussten die Angebote für 51 Grundstücke am Potsdamer Griebnitzsee abgegeben werden. Der 13. August, das ist schließlich der Tag, an dem 1961 die Berliner Mauer errichtet wurde. Der umstrittene Uferweg am Griebnitzsee verläuft dort, wo früher die DDR-Grenzsoldaten patroullierten, um die Grenze zu Westberlin zu sichern. Mit dem Mauerfall wurde der Weg frei für Spaziergänger. Die Einwohner Potsdams und ihre Gäste bummelten gern dort entlang, bis einige Anrainer absperrten. Hier und da gelangt zwar auch heute noch jedermann ans Wasser, doch an vielen Stellen müssen die Menschen zur Straße hin ausweichen.

Um Gelände in die Hand zu bekommen, über das sie einen öffentlichen Uferweg ungehindert führen könnte, will die Stadt Potsdam 51 Grundstücke erwerben. Es handelt sich um Abschnitte, die noch frei zugänglich sind und es bleiben sollen. Der Verkehrswert liegt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -