Kein neuer Fitzcarraldo
Das in Burkina Faso geplante Operndorf ist ein europäisch-afrikanisches Gemeinschaftsprojekt
Der Theaterregisseur Christoph Schlingensief baut zusammen mit dem afrikanischen Architekten Francis Kéré in Burkina Faso ein Operndorf. Um europäischen Kulturexport geht es ihm dabei nicht, sondern eher um Kulturimport aus dem Süden und vor allem um Kulturaustausch.
Wie oft schon wurde Schlingensiefs Operndorfprojekt mit den wahnwitzigen Bemühungen des Fitzcarraldo verglichen. Jenes von Klaus Kinski gespielten Abenteurers, der sich der Idee verschrieb, in Peru ein Opernhaus nach europäischem Vorbild zu errichten. Der Film, den Werner Herzog 1982 den Kinos präsentierte, bleibt vor allem durch die Szene unvergessen, in der ein stattlicher Flussdampfer über einen Bergrücken gehievt wird.
Die Assoziation zu dem Projekt des 49-jährigen Theater- und Opernregisseurs Christoph Schlingensief liegt zunächst nicht allzu fern. Auch Schlingensief baut ein Opernhaus – vielmehr gleich ein Operndorf – ebenso fernab vom üblichen Kontext solcher Häuser. Er entschied sich, sein Opernhaus im Dorf Laongo, nordöstlich Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou, entstehen zu lassen. Zentrum dieses Operndorfes wird einmal ein schneckenförmiges Festspielhaus sein. Neben der Bühne, der Kantine und den Unterkünften fü...
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