Schokohof
Die Gruppe will das so
Dankbarkeit stellt sich ein, wenn sich das Bühnenbild anfangs schnell ändert und erst zum Schluss wieder den Ort der Pein zeigt. Sergi Belbels Stück »Das Blut« – von Klaus Laabs aus dem Katalanischen übersetzt – beginnt und bleibt grausam, ohne sich rücksichtsvoll einzupendeln. Regisseur Joerg Paschke inszenierte es im Theater im Schokohof.
Eine nicht näher benannte Gruppe will sich an einem Politiker rächen, entführte dessen Frau, erpresst Geld, will die Frau jedoch aus Prinzip töten. Sie hat noch eine Lebensfrist von 40 Stunden. Man wird ihr jeweils unter Betäubung einen Finger absägen, ein Ohr, einen Fuß, dann den Kopf. Die Täter kennen keine Kompromisse. Sie haben ihren Auftrag. Die Gruppe will das so. Da wird nicht gedacht, nicht gefragt. Die Täter sind keine perversen Folterer. Sie erledigen das rational, zeigen keinerlei Gefühl. Auftrag ist Auftrag.
Belbels Stück beschäftigt sich mit dem Verhalten von Menschen, die in ...
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