Wo unsichtbare Kräfte walten
Alissa Walsers Roman über den Magnetiseur Franz Anton Mesmer: »Am Anfang war die Nacht Musik«
Die Musik ist eine wundersame Kunst. Man kann sie nicht sehen, nicht anfassen. Und doch: Wer wollte ihre Wirkung leugnen? Unbegriffen ergreift sie das menschliche Gemüt, erregt, beruhigt, wühlt uns auf.
Alissa Walser zeichnet Franz Anton Mesmer, den Helden ihres Romans, als innigen Musikliebhaber. Wenn er ein Klavier sieht, vergisst Mesmer Pflichten und Termine, es zieht ihn an, er muss darauf spielen. Die Glasharmonika, ein heute vergessenes Instrument, begleitet ihn selbst auf Reisen. Mesmer ist keine fiktive Figur. In den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts war er ein berühmter Arzt, und ob seiner magnetischen Heilmethode einer der umstrittensten. Von der Schulmedizin als Scharlatanerie abgetan, findet der Mesmerismus bis heute seine Anhänger. Im englischen Sprachraum hat der Name des Heilers sich gar zur selbstständigen Vokabel geformt: to mesmerize. Mesmerisieren – gemeint ist heute damit nicht mehr der therapeutische Eins...
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