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Mehr Raum für weniger Zuschauer

Entwurf für Umbau der Staatsoper Unter den Linden wurde vorgestellt

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden nimmt Gestalt an. Nach dem am Mittwoch vorgestellten Entwurf wird der historische Saal mehr Raum, aber weniger Zuschauerplätze bieten. Durch die Erhöhung der Decke wird das Saalvolumen um etwa 30 Prozent und die Zahl der Sitze von bisher 1396 auf 1335 reduziert, sagte Architekt HG Merz in Berlin. Mit dem Bau der Nachhallgalerie über dem dritten Rang sollen Klangverhältnisse hergestellt werden, wie sie etwa in Bayreuth oder in Wien herrschen.

Die Oper wird für 239 Millionen Euro saniert und soll am 3. Oktober 2013 wieder eröffnet werden. In der Zwischenzeit spielt das Ensemble im Schiller Theater.

»Technik, Ton und Tönung« – so fasste Senatsbaudirektorin Regula Lüscher die Verbesserung in dem vom DDR-Architekten Richard Paulick nach dem Krieg wiederaufgebauten Saal zusammen. Mit der vier Meter höheren Decke wird die Nachhallzeit der Musik von bisher einer Sekunde auf 1,6 Sekunden erhöht. Das hatte Generalmusikdirektor Daniel Barenboim gefordert. Dabei sollen die Rautenornamente und die Proportionen im Geiste des historischen Baus des preußischen Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699- 1753) erhalten bleiben.

Bisher wurde die Nachhallzeit elektronisch erreicht. Der Ausbau kommt vor allem der Musik des 19. Jahrhunderts, etwa Richard Wagners Opern, zugute. Zum Vergleich: In dem als vorbildlich geltenden Opernhaus in Oslo beträgt die Nachhallzeit zwei Sekunden.

Gegen einen vorherigen nach einem Wettbewerb ausgewählten radikalen Entwurf für eine komplette Modernisierung des Saales hatte der Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) ein Veto eingelegt.

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