Das Ende eines Heimspiels

Laucha rückt langsam von rechtem Schornsteinfeger und Trainer ab

  • Hendrik Lasch, Laucha
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Erst nach bundesweitem Druck hat ein Sportverein in Laucha einen rechten Trainer gefeuert. Die NPD rief zur »Solidaritätskundgebung«. Das aber lassen sich die Bürger nicht gefallen.

Zehn vor zwölf läuten die Glocken in der Kirche von Laucha – sehr ungewöhnlich an einem normalen Mittwoch. Auch eine halbe Stunde später dröhnt das Geläut über den Markt der Stadt im Süden Sachsen-Anhalts. Einige Minuten ebbt es ab, dann gibt Pfarrerin Anne-Christina Wegner ein Zeichen: Die Glocken setzen sich erneut in Bewegung.

Der Mann, von dem man mit dem Läuten symbolisch abrückt, steht mit seinen Kameraden am Rand des Platzes, zwischen »Erbsensuppen-Kanonier« und Messerschleifer: Lutz Battke, der zum Haarschnitt eines Mantafahrers ein Hitlerbärtchen trägt. Battke ist quasi einer der Honoratioren in Laucha: Schornsteinfegermeister, Abgeordneter im Stadtrat und im Kreistag, Trainer der F-Jugend beim Ballsportclub 99. Besser gesagt: Ex-Trainer. Vorige Woche trennte sich der Verein nach langem Zögern von ihm.

Der Auflauf am Markttag ist eine Antwort darauf und zeigt zugleich, warum der Schritt nötig war. Zur Kundgebung eingeladen...


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