Giftgas-Verdacht gegen Türkei erhärtet sich

Linkspolitiker van Aken: Ankara sollte unabhängige Untersuchungskommission zulassen

  • Martin Lejeune
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die türkische Armee soll im vergangenen Jahr bei Kampfhandlungen gegen die Kurdische Arbeiterpartei im Osten des Landes auch Giftgas eingesetzt haben. Nachdem sich der seit längerem bestehende Verdacht offenbar erhärtet hat, verlangen Vertreter der LINKEN und anderer Parteien Aufklärung von der Regierung in Ankara.

In der türkischen Provinz Hakkari nahe der irakischen Grenze sind nach bisherigen Informationen zwischen dem 8. und dem 15. September vergangenen Jahres offenbar acht Menschen Opfer eines Einsatzes von chemischen Waffen durch Angehörige des türkischen Militärs geworden. Bewohner der Region beschrieben kurdischen Menschenrechtsgruppen, wie Soldaten gasförmige, allem Anschein nach chemische Kampfstoffe mittels Geschossen in eine Höhle in der Nähe der Stadt Cukurca einbrachten und wenige Zeit später mehrere Menschen, Mitglieder der Kurdischen Volksbefreiungskräfte, des bewaffneten Arms der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), aus dieser Höhle bargen. Einige der leblosen Körper seien danach von Panzern überfahren worden.

Der Türkeiexperte Martin Dolzer war im Frühjahr in Türkisch-Kurdistan und ist durch die kurdischen Menschenrechtler an erschütternde Fotos gekommen, die zum Teil im Internet stehen (humanrights.blogspot.de). Dolzers Bilder zeig...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.