Senatsofferte: Risiko-Fonds

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa/ND). Berlin will die Immobilienfonds, die den Bankenskandal auslösten, laut einem Zeitungsbericht an einen Londoner Investor verkaufen. Ein Abschluss stehe bevor. Das Land hatte vor einem Jahr von einem Verkauf der Berliner Immobilien Holding (BIH) wegen der schwierigen Lage an den Märkten Abstand genommen. Damals bezifferte der Senat das Immobilienvermögen auf 4,1 Milliarden Euro. Laut Zeitung wollte kein Interessent die finanziellen Risiken übernehmen.

Das Land erwägt weiterhin einen Verkauf der Immobilienfonds, die den Berliner Bankenskandal auslösten, wie die Senatsverwaltung für Finanzen bestätigte. »Entweder trägt weiterhin das Land Risiken in nicht bezifferbarer Höhe, oder es wird ein Investor an den Risiken und Chancen beteiligt. Beide Optionen bestehen weiterhin«, hieß es. Die BIH umfasst nach aktuellem Geschäftsbericht 39 000 Wohnungen und 3000 Gewerbeeinheiten. Knapp 20 000 Wohnungen liegen in Berlin. Damit ist die Debatte eröffnet: CDU und FDP im Abgeordnetenhaus sind zwar für einen Verkauf, aber nur, wenn die Landesregierung auch die Fondsrisiken auf den Privatinvestor abwälzt. Die Grünen dagegen fordern, erst einmal zu prüfen, ob der Senat mit den BIH-Beständen nicht etwas gegen eine sich abzeichnende Wohnungsknappheit tun kann. Der Bund der Steuerzahler bezeichnete einen Verkauf als unzumutbar, »wenn die Kreditrisiken für die Skandalfonds in Milliardenhöhe beim Land Berlin verbleiben«.

In der BIH sind alle mit Risiken behafteten Immobilienfonds der inzwischen sanierten und 2007 verkauften Landesbank (vorher Bankgesellschaft Berlin AG) zusammengefasst.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.